Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft empfing vor 32.587 Zuschauer*innen in Nürnberg den Kontrahenten aus Brasilien. Ein Spiel mit kurzfristiger Umplanung und dem Abschied von Dzsenifer Marozsán.
Bereits im Vorhinein wurde bekannt, das über 30.000 für die Partie der DFB-Frauen in Nürnberg verkauft wurden, ein Grund zur Freude. Ebenfalls im war bereits klar, dass bei Heimspiel der aktuellen Länderspielmaßnahme Nationalspielerin Marozsán ihr letztes Spiel im DFB-Trikot vollziehen wird.
Der Abschied Marozsáns
Marozsán, die traditionell mit der Nummer 10 in der Vergangenheit auf dem Platz war, sollte diese auch bei ihrem letzten Spiel. Fans von Spielerin Laura Freigang deshalb mit dem ungewohnten Anblick der 15 auf dem Rücken.
Ich bin grundsätzlich ein sehr emotionaler Mensch. Ich bin selbst überrascht, dass ich aktuell total entspannt bin und jeden Moment genieße.
Dzsenifer Marozsán
Nach 112 Spielen im Nationaldress ist für Marozsán nun also Schluss, ihre Spielerinnen-Kariere in ihrem aktuellen Verein will sie aber noch fortführen. Fans können Marozsán also weiterhin im Trikot von Olympique Lyon sehen.
Kurz vor dem Spiel gab es am Spielfeldrand eine Ehrung von Dzsenifer Marozsán. Generalsekretärin Heike Ullrich und Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball, übergaben ihr eine Fotocollage.
Merle Frohms abgereist
Wenige Stunden vor der Partie musste Deutschlands Nummer 1, Nationaltorhüterin Merle Frohms bereits abreisen. Frohms habe anhaltenden Rückenprobleme und reiste nach ersten Untersuchungen zurück zu ihrem Verein nach Wolfsburg.
Im ersten Spiel der Periode gegen die Niederlande in Sittard (0:1) glänzte Frohms noch mit deutlichen Paraden und hielt den deutschen Kasten in der ersten Hälfte sauber. Erste Hinweise auf die Problematik ergaben sich aber bereits während des Spiels. Ann-Katrin Berger ersetze Frohms zur zweiten Halbzeit. Auch Berger konnte mit Paraden glänzen und sorgte für ein Gegentreffer freies Spiel der Deutschen.
Während des heutigen Spiels wurde so Voss-Tecklenburgs zweite Wahl Ann-Katrin Berger zur Haupttorfrau. Viele gute Paraden waren dabei, aber leider konnte Berger ihre weiße Weste in Nürnberg nicht fortsetzen.
Das Spiel
Es sollte nicht sein vor der Nürnberger Rekordkulisse ein Sieg, die Gäste aus Brasilien während der gesamten Partie sehr aggressiv und einfach stärker. Die deutsche Nationalmannschaft findet einfach zu schlecht in das Spiel, gerade in der ersten Hälfte ein denkbar schlechter Einstieg.
Da dauerte es dann auch nicht lang, bis die Brasilianerinnen zum Führungstreffer durch Tamires in der 11. Minute vorlegen, die erste Hälfte wurde dann auch nicht besser für das deutsche Team. Zwischenzeitlich kurze Pausen wegen Behandlungen bei der deutschen Kapitänin Alexandra Popp und Torhüterin Berger. Weiter ging es dann mit offensivem Chaos und einer sehr offenen defensive, das hatte das 0:2 zur Folge und die Führung der Gäste konnte weiter ausgebaut werden.
Zur Halbzeitpause wurde die angeschlagene Alexandra Popp durch die Box-to-Box starke Sydney Lohmann ausgewechselt. Lohmann bringt direkt von Beginn an neue Ideen mit auf den Rasen und versucht es zwischenzeitlich auch mal selbst.
In der 64. Minute konnte dann endlich die scheidende Dzsenifer Marozsán den Platz betreten und ihre letzten Minuten im Trikot der Nationalmannschaft vollenden.
Bundestrainerin Voss-Tecklenburg versucht während der zweiten Hälfte immer mehr Stabilität und frische Energie in die Offensive zu verlagern, so wechselt sie Jule Brand für die nun verbrauchte Klara in der 76. Minute ein.
Ein kluger Schachzug, wie sich später herausstellte in der Verlängerung kurz vor Abpfiff (90.+2) macht Jule Brand ein Tor, aber so bleibt es eben auch bei einem 1:2 in Nürnberg.
Martina Voss-Tecklenburg sagt im Nachgang, das die Aufgabenliste für die anstehende Weltmeisterschaft nun noch länger geworden ist.
Die Bilder
Die schönsten Momente während des Spiels haben wir in Bildern für euch festgehalten.